Mittwoch, 18. März 2009

Der Nicaraguense

heißt eigentlich wie genau auf Deutsch? Nicaraguar, Nicaraguense, Nica, Nicaraguaner oder einfach Bewohner Nicaraguas?
Eigentlich auch vollkommen egal, Latte, Lax, Jacke wie Hose, unwichtig und grade deswegen musste es in meinen Blog.

Wir, das sind Nikki (mein älterer Wikingerbruder), Christian (der andere FSJler im AFS Büro) und Ich. Tja, wer ich bin, das musst du, werter Leser, schon wissen, sonst gibt es wohl wenig Grund, dass du dich hierher verirrt hast. Aber egal. Also, wir drei Deutschen also, machen uns eines Samstag morgens in aller Herrgottsfrühe (7:30 am Wochenende !!!) auf ins weit entfernte Nicaragua. Eine lange und beschwerliche Reise (direkt Bus mit Klimaanlage und Fernsehprogramm) später erreichen wir Managua.

Managua ist eine merkwürdige "Stadt". Scheinbar in den 70ern von einem Erdbeben total zerstört, haben die vergangenen Jahrzehnte voller blutiger Konflikte und offenem Bürgerkrieg das Stadtbild gezeichnet. Denn es ist nicht nur eine Stadt ohne wahres Zentrum, sondern die verschiedenen Parteien haben ihre Macht in Monumenten ausgedrückt. Vor 30 Jahren haben die Sandinisten die Revolution in Nicaragua zu ihren Gunsten gestaltet und die Macht übernommen, davon zeugen an verschiedensten Stellen Denkmäler von ganz unterschiedlicher Anmut und Schönheit. "Fühlt sich so ein bisschen an wie Cuba." sagt auch passender Weise unser realexisistierender Sozialismus erfahrener Nordmann Nikki.

Nicaragua wir grade mal wieder von Daniel Ortega regiert. Der ist nicht nur Held der Revolution von damals, sondern hat es geschafft (wie die meisten gefeierten revolutionäre) seine einstigen Befürworter in der ganzen Welt zu vergraulen und enttäuschen und sogar Anfang der 90er demokratisch abgewählt worden zu sein. EIn kleiner Imagewechsel später ist man wieder an der Macht und so lächelt Presidente Comandante Daniel Ortega von überlebensgroßen Plakaten auf sein Volk herab. Mit Chavez und Castro hat er zwei richtig gute Skatkumpels, deswegen macht es ihm recht wenig aus, dass die USA und EU dem bitterarmen Nicaragua grade den Geldhahn zudrehen wollen auf Grund von angeblich manipulierten Wahlen. Selbst bei der SPD in Hamburg wird bei so was getrickst und denen erklärt niemand gleich den Krieg (wahrscheinlich aus Mitleid).
Wirklich aßergewöhnlich ist, dass die FSNL ihre Farben von kämpferisch schwarz-rot zu schweinchen Rose gewechselt hat. Tolle Revolutionshelden! Wer kann denn da aufrechter Sandinist sein ohne sich in Gefahr zu begeben zur rosa-Polo-Shirt-Tennis Connection zu gehören?

Jedenfalls ist Managua als Stadt echt strange, überall wird einem stänig gesagt wie gefährlich alles ist und so weiter und so fort. Es gibt keine durchgehende, zusammenhängende Bebauung, das ist wohl der auffälligste Unterschied zwischen Managua und San Jose, denn langweilig sind sie ähnlich doll.

Immerhin liegt Managua an einem See. Leider ist der so dreckig, dass die Restaurants an der Uferpromenade den Blick aufs Wasser verhängen. So mag es nicht überraschen, dass wir schon am Sonntag Nachmittag unsere Siebensachen (so nen Trolly als Backpacker ist schon nicht so cool, oder Christian? Darüber später mehr) gepackt haben und uns auf den Weg nach Norden, nach Leon gemacht haben.

Darüber in einem späteren Post mehr. Spannung. Fotos gibts auch bald. Also bleib dran. Nach der Werbung. Trommelwirbel. Oder wenn ich Zeit und Lust hab die hoch zu laden.

Montag, 2. März 2009

Der gelangweilte Arbeiter und seine Beschäftigung

... ist dann doch das Bloggen. Nachdem ich gefühlt jede meiner präferierten Seiten des welt weiten Netzes mehr oder weniger auswendig kenne (Titanic-magazin.de für Nachrichten und SpiegelOnline für nicht zu überbietende Realsatire), blogge ich wieder.
Mein viel erwartet Comeback, auferstanden von den ProgramCode Leichen des Internets und in neuem, alten Format. (nein, getwittert wird nicht oder was auch immer inzwischen total Web 2.0 ist)

Mein ganz persönlicher Punkt zu all diesen tollen Features auf jeder zweiten Websites, die ganzen tollen sozialen Netzwerke und hier und da die Möglichkeit sich einzubringen. Die Idee ist ja nicht wirklich schlecht und auch nicht ganz blöd aber vor lauter Bäumen sieht man den Wald nicht mehr. Das einzige Problem, dass jedes dieser Features davon abhängt, dass die User, Menschen, also du, ich und wir diese Features auch benutzen. Sonst verkommt das Pflänzchen des Web 2.0 wie diese Seite, denn ohne regelmässige Aktualisierung entstehen Datenfriedhöfe. So haben mich heute vollkommen unabhängig voneinander nach meinem Blog gefragt, dass hat mir faulen Sack den entscheidenden Schubs gegeben nicht wie eine Bahnschranke oder Mehlsack umzufallen, sondern was das Bloggen angeht von den Toten wieder aufzuerstehen.

Seit einiger Zeit bin ich stolzes Mitglied von vier verschiedenen Social Networks: Orkut für meine Brasilianer, Studivz für meine Deutschen, Facebook für alle und vor allem Costa Ricaner und Internations weil das irgendwie die Welt besser machen soll oder so. Also müssten viele Leute ziemlich traurig sein sollte ich in Fleisch und Blut vor dem Bildschirm den Löffel abgeben und auf die Tastatur stürzen. Aber in Wahrheit bin ich schon lange zu mindestens scheintot vor allem für meine vielen, bunten brasilianischen "Freunde", denn seit 2 Jahren beschränkt sich mein Engagement auf ... ähmmm... nichts!

Also ohne Einsatz, Arbeit, Schweiß und Blut, Sehnenscheidenentzündungen und kaputten Augen, lebt das lebendige World Wide Web nicht, außer der eine oder andere böse Virus. Aber auch den hat der gemeine Hacker gebastelt, denn all die vielen Angebote bringen nichts ohne Personen die sie nutzen.

Z.b. unsere gemeinen Konkurrenten von der anderen Seite der Macht, EF, die haben hier ne super-schöne-spitzen Seite und alles ganz toll. Aber in deren Kalender findet sich kein einziger Termin und in der News Sektion keine einzige Neuigkeit.
Wozu also der ganz Spass? Ich erklär mir das wie den Alibipass. Hauptsache wir haben was gemacht. Vielleicht kann man solchen Leuten auch die besten Intentionen unterstellen. Wie mir. Schließlich kommen sie irgendwann zu Vernunft und schreiben was in ihrem Blog. Auch wenn es keinen Sinn macht oder jemanden interessiert.

Auch Schreiben des Schreiben wegens ist Schreiben.

Was ist der Unterschied zwischen Angela Merkel und einem Telefon?

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keiner. Aufhängen und Neuwählen.

In diesem Sinne es geht mir gut und bald kommen auch sinnvolle Beiträge. Ich gelobe Besserung, wenn ich nicht in einer langweilig Reunion sitze, sondern Zeit und Muse hab. Bunt und in Farbe.