Montag, 10. August 2009

Der letzte Post

Der Letzte.
Der Finale.
Der Abschließende.
Der Endgültige.
Das Ende.

11 Monate in Costa Rica, 12 Monate als Wehr- ja Kriegsdienstverweigerer (Wenn das Merkel einen versucht mit spitzen Orden zu erdolchen - dann ist das Krieg!) und schwerer Arbeiter im Dienste von Volk, Vaterland und AFS sind vorüber.

Was bleibt sind Erinnerungen an eine wunderbare Zeit, Freunde, Familie, Reisen, selbst den lieb gewonnenen tagtäglichen Regen. Vielen Dank all denen die mich besucht haben und all euch, die ihr nie diese Zeilen verstehen werdet. Ohne euch wäre die Arbeit langweiliger, die Abende trockener, das Spanisch nicht so verdorben und vieles, vieles wenn nicht alles nicht so gelaufen, wie es gelaufen ist. Muchisimas Gracias a todos y todas.

Mit dem Ende meines FSJs geht auch dieser Blog seinem Ende entgegen. Mein Fazit ist, dass ich zu faul war/bin um tatsächlich wichtige Dinge zu posten bzw. aktuell zu bleiben. Meine Off-Topic Ausflüge haben mir fast mehr Spaß bereitet als der tatsächliche Inhalt. Ich hoffe, dass ich trotzdem nicht zu sehr abgeschweift bin wie es mir der eine oder andere Lehrer manches Mal vorwarf und es mir scheinbar wieder einmal passiert. Leider wusste und weiß ich noch immer nicht wie groß und treu mir meine Leserschaft ergeben war und ist, deswegen beschlich mich immer mal wieder das Gefühl in die Weite des Raums zu schreiben. Aber ganz ehrlich, das ist mir egal.

Ich werde weiter "Bloggen" weil ich einfach so cool bin, total oldschool schließlich twittert ja inzwischen jeder. Meine Idee ist meine Ideen weiterhin mit der interessierten und uninteressierten Außenwelt da draußen zu teilen in so lustigen Kategorien wie "Filmkritik", "Politik vom Dummen für Dumme", "Auf großer Reise" und was mir sonst spontan einfällt. Wenn mich die Kreativität mal wieder packt mach ich mich daran.

Bis dahin und so weiter ist dies erstmal das ENDE.

EL FIN



Freitag, 10. Juli 2009

Der Gegensatz von Abschiedsparty wäre???

Elf Monate Costa Rica kommen zu ihrem Ende.

Nach Vulkanen, Stränden, Regenwald und vielen Stunden im Büro betrete ich am 29. Juli wieder deutschen Boden.
Mein Flug kommt um 11:35 am Flughafen aus der Hauptstadt der reaktionären Diktatoren und südlichen Bananenrepublik oder auch als München bekannt
am Flughafen der Weltstadt Hamburch an. Hamburg, Stadt im Norden.
Die Ehre meine Wenigkeit zu transportieren hat der AirBerlin Flug mit der majestätisch, exquisiten Flugnummer AB6300.

Wer wegen solcher alltäglichen Ärgernisse wie Arbeit, Vorlesung, Klausur, Kater oder Bocklosigkeit nicht zum Flughafen kommt, kann einfach ab 15:00 dazukommen und bei mir zu Hause reinschneien (yeah, nach einem Jahr Tropen wieder Schnee) um nen kaltes Bier zu trinken, Geschichten aus dem fernen Mittelamerika zu lauschen, meine nach knapp 8 Monaten recht lang gewordene Matte zu bewundern, alte Gesichter mal wieder zu sehen, gutes, deutsches Grillfleisch zu verzehren oder einfach nur um mich nach ner echt langen Zeit wieder zu sehen. Verdammt ich will euch wieder sehen!

Leider ist mein Dienst für Volk und Vaterland mit meiner Rückkehr noch nicht vollkommen abgeleistet und man ruft mich noch einmal für meine Nachbereitung an die Front bzw. zur Nachbereitung vom 30. bis zum 3. August. Wer also am 29. nicht kann hat erst mal Pech gehabt. Ich mein mir ist schon bewusst, dass Mittwoch mittag nicht so der Ultra Zeitpunkt für die Mehrheit der hart arbeitenden Bevölkerung ist, aber man kann ja auch später vorbei kommen.

Sagt Bescheid wenn ihr kommt oder halt nicht zwecks Planen und Vorbereiten und solchen Späßen.

Saludos y Besos de Costa Rica

Mittwoch, 17. Juni 2009

Der Powerpoint Wahnsinn

Auch wenn ich mich davon bei weitem selber nicht ausnehme und bestimmt die eine oder andere Powerpointpräsentation gehalten habe die so ähnlich abgelaufen ist, musste ich schon sehr schmunzeln als ich diesen Artikel über das Unheil der Powerpointpräsentation auf SpiegelOnline gelesen habe.

Das dazu gehörige Video macht auch richtig Spass wenn man mal durch die Schulzeit geschlittert ist mit dem einen oder anderen Referat oder mal an so nem monatlichen Personalmeeting teilgenommen hat.



Aber wir wussten halt schon immer:
"Wir sind so power, wir brauchen keine Präsentation"
Und dafür mussten wir nicht mal Ethnologie studieren...

Montag, 1. Juni 2009

Der Osten hat Schuld


Ich habs schon immer gewusst, man darf, man kann den Zonies einfach nicht trauen bzw. sie hinter der Mauer vorlassen.

Freitag, 29. Mai 2009

Der realexistierende Kommunismus II

Fotos aus Cuba
so sieht Kommunismus aus. Fotos laufen auch links lustig vor sich hin, immer wieder im Kreis RUM.

FSK 35, wer das sehen darf, kann auch Bundespraesident werden.

Auf den Fotos unsere lustige Reisegemeinschaft: Christian, Florian, Ich, Adrian (den wir unterwegs fuer ein paar Tage aufgegabelt hatten), Ernesto Guevara de la Serna
(so nen netter argentischer Medizinstudent) und natuerlich eine immervolle Flasche cubanischen Rums.

Mehr Berichte und Erzaehlungen zu spaeterer Stunde.

Dienstag, 19. Mai 2009

Der realexistierende Kommunismus I

Das Land mit den Flüssen aus Milch und Honig und den immer noch blühenden Landschaften, das Land meiner revolutionären Träume, ein Traum von einer karibischen Pirateninsel, die Hauptstadt des edel mundenden Rums, das alles ist irgendwie Cuba und irgendwie auch nicht.

8 Tage Cuba bedeuten 8 Tage realexistierenden Kommunismus so halbwegs am eigenen Leib erleben. Warum halbwegs? Naja, leider kann man hier mit ausländischen Divisen schon den einen oder anderen Schabernack anstellen und vieles läuft nach den bekannten Regeln des Räuberkapitalismus ab, nur viel lustiger. Cuba ist teuer, jedenfalls für den Klassenfeind aus dem Kapitalismus. Aber dazu später mehr.

Der erste Eindruck von Cuba ist so lala, der Flughafen ist jetzt auch nicht so anderes als woanders auf der Welt, zwar werden wir nicht vom Flugzeug gelassen weil es regnet, was die ganzen Turboskapitalisten an Bord des Flugzeugs fast in den Wahnsinn treibt, aber ich hab meinen Spass. Aber Regen, muss das sein? Wir werden leider nicht von der Cubanischen Stasi in die Mangel genommen, die sich eh enttäuschent stark zurückhält, wollte doch IM werden, auch den Namen hatte ich schon vorbereitet: Broda. Immerhin wird die moderne Version der Geruchsprobe genommen, oder der Apperat untersucht die politische Gesinnung oder es ist ne reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, jedenfalls werden wir von einer mir bis heute unbekannten Maschine gescannt. Und tja, man muss halt unterschreiben, dass man keine Schweinpest hat, wäre ja auch echt ne Sauerei. Zum Glück ist der kluge Reisende heutzutage so gut vorbereitet, dass er die Maske, stilsicher und formschön trägt. Mein persoenliches Rezept, Alkohol der stark genug ist desinfiziert auch gut.

Mal in Havanna wirklich angekommen, stellt sich das Problem wo unterkommen, zuerst sieht das ganz duester aus, bis dann viele nette Cubaner auf einmal ankommen um uns aus unserer Not zu erretten. So dass wir bald in alle Himmelsrichtungen verstreut uns Casas angucken.

Obwohl ja "Real Estate" die Goldgrube sein soll, sind wir nicht hier zum Haeuserkaufen. Die "Casas Particulares" sind die Moeglichkeit in Cuba unterzukommen. Das heisst Privatleute vermieten Zimmer in ihrem Haus an Auslaender, damit sie das machen duerfen muessen sie sich eine Lizenz vom Staat kaufen. Die ist leider echt teuer und so geben die Herbergseltern in klein das direkt an den Endverbraucher weiter.

Denn wisse, jeder der in Cuba mit Auslaender am Hut hat, hats gut. Denn Auslaender bezahlen in CUC oder auch Pesos Convertibles, die sind so mehr oder weniger nen Dollar wert (ausser dass der Cubaner da natuerlich noch Strafsteuern draufhaut) und dafuer gibts Essen in Restaurants, Museen, Kuehlschraenke und Waschmaschinen. Es gibt aber auch noch die Moneda Nacional, die ist verdammt wenig wert, aber wenn man mal eine Lokalitaet findet wie Taxis oder lustige Restaurants, dann gibts wenig oder manchmal gar nichts und ganz selten ganz viel fuer umgerechnet nichts. In dieser Doppelwirtschaft leben die Cubaner, und so sind Philosophieprofessoren Taxifahrer und den ganzen Tag in seiner Casa particular rumsitzen und auf Turisten warten ist nen eintraeglicher Job.

Modifizierter Kommunismus, denn gleichzeitig gibt es in diesem Land keine Werbung. Keine Schilder, Leuchtreklame, nichts, absolut nichts, gar nichts. Die einzige Werbung die es gibt ist fuer die Revolution. "Patria o muerte" und andere Fidel Zitate, Che und Cienfuegos Abbilder und immmer wieder wie toll die Revolution doch ist. Das ist Propaganda. Ja, klar. Aber wenigstens ist es aufrichtig dabei und tut nicht so wie unsere Werbung uns zu zeigen wie gesund, gross, schnell, toll etwas ist und das natuerlich nur zu unserem besten. Hier ist nicht der Konsum die Maxime hier ist es die Revolution.

"Die Revolution ist ein Krafte staerker als alle Naturgewalten" - Fidel Castro

Ende Teil 1

Mittwoch, 6. Mai 2009

Der alltägliche Telefonterror

Um nicht nur immer Bilder und Geschichten von tropischen Stränden, Subtropischen Regenwäldern und Tropicalsäften zu posten, will ich euch einmal von dem ganz normalen Wahnsinn schreiben der mein täglich Brot ist. Naja wir verdienen so wenig, dass man sich nicht mal Brot leisten kann, aber das ist eine andere Geschichte für einen anderen Tag. Außerdem sind wir in den Tropen und hier meckert man nicht so viel wie in Deutschland, hier ist man tropisch positiv. Wobei grade die Regenzeit wieder angefangen hat, was einfach nur scheiße ist, das kann man drehen und wenden wie man will. Das ist und bleibt scheiße.

Zurück zu meinem Alltag also... der beginnt normalerweise zur zivilen und annehmbaren Stunde. Punkt 8:00. Nur heute musste ich früher raus.Um 6:00 morgens verlasse ich also mein Bett und bin bei weitem nicht alleine im Haus unterwegs, denn um diese nachtschlafende Zeit sind meine Brüder schon aus den Federn und am Duschen, Früstücken und Lamentieren. So geselle ich mich ein Weilchen dazu bevor ich los muss, denn heute besuche ich ein Colegio. Wenn Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg eben zum Propheten oder so was in der Art. Zum Glück bin ich trotz fehlendes Sportes noch in der Lage mich geschmeidiger als ein Bergmassiv zu bewegen und passe in Busse und Taxis und so geht es zu meinem ersten Stopp des Tages.

Der ist eine katholische Schule. So richtig mit Nonnen. Gibt man denen den hier üblichen Wangenkuss oder die Hand? Ich hab keine Ahnung und entscheide mich gegen alles und für einfach mal nichts tun. So werd ich kurz mal allen Schülern auf dem sprichwörtlcihen Präsentierteller präsentiert und halte eine kleine Rede vor der versammelten Schülerschaft. Arme kleine Wesen, katholische Schulen machen bestimmt keinen Spaß. Die Nonne ist jedenfalls sehr nett. Zum Abschied sag ich einfach Tschüß und mach mich von dannen.

Auf dem Weg zur Arbeit, denn es ist immer noch sehr früh am Tag und es gilt ja "ora et labora", passiert dann ein definitives Highlight dieses Tages. Mein Bus wird ungefähr auf der Höhe auf der ich mich befinde von einem ausparkenden Kleinlaster mit Zeitlupengeschwindigkeit gerammt. Volle Breitseite. Ein wenig Lamentieren und eine Fahrerflucht später, gehts dann in einem anderen Bus weiter. Denn hier in Costa Rica müssen die Unfallbeteiligten an Ort und Stelle stehen bleiben bis die Polizei kommt. Ort und Stelle bedeutet so wie der Unfall geschehen ist. So gehen die meisten Staus hier auf Kosten solcher in mitleidenschaft gezogenen an ungünstigter Stelle stehenden Wagen. Und natürlich der vielen Schaulustigen die sich das Spektakel des Unfalls nicht entgehen lassen wollen und deswegen möglichst langsam vorbei fahren. So entstehen die meistens Staus auch auf der Nebenfahrbahn des eigentlichen Unfalls.

Nicht nur die Nonnen und Pfaffen spinnen, sondern auch die Costa Ricaner. Aber was solls der Tag ist ja noch lange nicht vorbei, also kann man sich auch nicht zu lange mit wundern aufhalten.

Schließlich gilt es heute noch mehr Schulen zu besuchen. Das ist eine willkommene Abwechslung vom normalen Büroalltag und bringt uns hoffentlich viele willige und zahlundswillige kleine Ticos die alle in so traditionelle Bombenländer wie Ungarn, Maleisia oder Brasilien wollen (welche Idioten gehen schon für nen Jahr nach Brasilien...Rad ab!). Das einzige Problem die meisten Schulen wollen nicht so wirklich wie wir wollen, denn die sind privat Schulen und verdienen gut an ihren Schülern, also ist deren Interesse mit uns zu teilen eher gering einzuschätzen und so können wir oft nur Flyer und Broschüren, Poster und gute Worte vor Ort lassen und müssen uns vertrösten lassen, meistens auf den weltberühmten Sankt Nimmerleinstag, manchmal wird auch der Tag an dem die Hölle zu friert in Aussicht gestellt. Was besser ist keine Ahnung, dazu hab ich nicht lange genug mit den Nonnen geredet.

Jedenfalls gewährt uns ein alter Haudegen von Lehrer eine Audienz. Was sowohl lustig und unterhaltsam, als bizarr und langweilig, als hilfreich und produktiv und manchmal merkwürdig war, denn dieser Lehrer ist schwer interessiert und gibt uns einen Termin um mit den Schülern zu reden, gleichzeitig ist er sehr begeistert von unserer Vergangenheit als Austauschschüler aber behauptet chinesisch und portugisisch wären die Sprachen der Zukunft. Dies bezweifle ich schwer und lass mir auch von niemanden einreden, dass portugisisch lernen was hilfreiches für meine berufliche Zukunft wäre. Ey ich hab mich für Brasilien wegen Strand, Sonne, Fußball und Karnevall entschieden. Also redet mir da gefälligst nicht rein. Ansonsten haben viele Menschen strange Ansichten über Hitler, aber das ist ja nichts neues. Alles in allem einer dieser Lehrer die gerne reden...und reden...und reden.

Nachmittags zurück in der Oficina heißt es dann telefonieren! Das ist ein so großer Spaß, dass sich alle die Telefonhörer gegenseitig aus den Händen reißen, weil niemand nichts lieber macht. Und deswegen sitz ich vor einer Liste mit annährend 200 Namen, diese welche ich anrufen darf und blogge lieber. Hach wie schön prokrastinieren. Vielleicht sollte ich so nen Experten über Telefon anrufen, damit der mir mit dieser schweren, stark im kommenden (laut meines einzig meinungsbildenden Nachrichtenmediums SPIEGEL Online) Krankheit hilft. Oder eine meine neuen Nonnenfreundinnen. Die haben immerhin einen kurzen Draht zu dem da oben.

Ich telefonier dann mal wieder ein bisschen...

Dienstag, 28. April 2009

Der Schweinekram


Schweinchen Dick, Roland Koch, Schweinchen Babe und Büttikofer schlagen als muselmanische Terroristenviren zurück. Zuerst Kühe die verrückt werden, dann Geflügel das vom Himmel fällt und jetzt dieser Schweinkram, schämt euch Nutztiere. Wir wollen euch doch nur essen.

Sonntag, 12. April 2009

Der Stand der Dinge in Bild und (ohne) Ton


Wie aus dem Gesicht geschnitten, trefflichst getroffen, lebensecht lebendig und all so was....So sehe ich zur Zeit mehr oder weniger aus:

Mittwoch, 8. April 2009

Das Land im hohen Norden

Erstaunlicherweise ist Nicaragua um einiges wärmer als Costa Rica, obwohl es weiter gen Norden gelegen ist.
Es ist sogar bedeutend wärmer und vor allem in Leon macht sich die Hitze bemerkbar. Denn Hamburgs Partnerstadt ist nicht nur viel kleiner als die Hansestadt an der Elbe, sondern auch viel wärmer. Nach einer Hitze geprägten Fahrt kommen wir am Sonntag Nachmittag in Leon an. Sofort wird offensichtlich, dass Leon ein bedeutend schönerer, gastfreundlicher und angenehmer Ort als Managua ist.

Alte Gemäuer, offene Plätze, Menschen auf der Straße sitzend und sich unterhaltend, Hitze und Rum, so stellt man sich Lateinamerika vor. Ich fühl mich wie im richtigen Film. Endlich. Endgültig. All die Zeit war ich wohl im falschen Film.
Zwar stellt sich Leon (und vor allem nicht seine Museen) nicht als nicht so überragend aufregend herraus. Aber wir hatten viel Spass in der Stadt des Löwen.

Untergebracht in einem der beiden Hostels der Stadt (gegenüber liegend in der gleichen Straße) tauchen wir ein in die internationale Backpackerszene und finden schnell neue Freunde aus aller Herren Länder. So wird ein lustiger Abend im Sprachenwirrwarr verbracht. Franzosen können echt kein Englisch! Und Christian muss sich einiges anhören, schließlich ist er mit einem Trolley unterwegs. An sich haben wir Glück, dass er überhaupt in die Hostels gelassen wird.

Den Montag verbringen wir an einem Strand in der Nähe von Leon mit gepflegtem Nichtstun oder wie es seit einer Begegnung in San Juan del Sur bekannt sein werden soll: "extreme Hamocking" (leider fehlte dir Hängematte.

Dienstag geht es dann weiter nach Granada, der anderen "schönen" Stadt Nicaraguas. Diese ist am Lago de Nicaragua gelegen, auf dem wir eine Bootstour unternehmen werden, extrem "gentrified" (ja, ich habe in der Schule was gelernt. Erdkunde Prüfungsfach und so!) und ein hübsches Städchen, nur weit weniger authentisch als Leon. Hier laufen alte Gringo Turisten mit dem ersten Bier um 9 Uhr morgens rum und die Sträßchen und Häuser erstrahlen in frisch renoviertem Glanz. Das mag erklären warum alles teuer ist. Nicaragua teuer, nicht Costa Rica teuer. Der Unterschied? Costa Ricanische Preise sind absurd, verrückt, geisteskrank hoch.

Jedenfalls ist Granada schön, wir machen am Mittwoch einen Abstecher zum nahe gelegenen Vulkan, mit Höhlenwanderung und dramatischen Fotoshootings im Zwielicht. Nikki outet sich nachts als offensichtlicher Naturwissenschaftler: "Was ist denn das für ein stranges Licht da hinter dem Berg?" "Ähmm, das ist der Mond!" und der deutlich überforderte Führer muss sich mit Spanisch und Englisch sprechenden Nervensägen auseinandersetzen. Ach ja, ich habe mir ne Hängematte gekauft, auf dass, das "Extreme Hamocking" nicht so schnell ein Ende findet.

Donnerstag. Wieder einmal über Land. Wieder mal Bus. Hitze. Verkäufer und Fahrt übers Land. Immerhin ist Nicaragua flach und erspart dem Reisenden, Serpentinen und Anstiege. Außerdem kann man sich vergleichsweise schnell von A nach B bewegen. Noch ein Vorteil gegenüber Costa RIca.

San Juan del Sur. Der Touriort Nicaraguas. Ein verschlafenes Nest an der Küste. Das Wasser ist zu kalt zum baden, aber die Wellen groß genug für die Surfer aus den verschiedensten Ecken der Welt. Im Hostel finden wir einen treuen Skatkollegen und den Erfinder des "Extreme Hamockings", außerdem wahrscheinlich den einzigen Berliner der Hertha Fan ist. Freitag gehts dann an den Strand in der Nähe der Stadt wo sich wie es sich für jeden Trip gehört der wehrte Verfasser dieser Zeilen einen Sonnenbrand holt. (Immerhin hat das Sonnenzeug funktioniert wie man hinterher an lustigen weißen Flecken auf dem Rücken erkennen kann.)

Schließlich geht es am Samstag morgen wieder in aller Frühe aus Nicaragua zurück nach Costa Rica. Einige Stunden an der Busstation wartend, im Bus verbringend, an der Grenze wartend und wieder im Bus verbringend, kommen wir Nachmittags im Land des "Pura Vida" an, zu Hause. Auch wenn Nicaragua das bessere Costa Rica sein mag (sogar das Bier ist nicht schlecht), so ist Costa Rica doch mein dritte Heimat.

Fotos einer wunderbaren Reise in das Land der Nicaraguer, Nicaraguenses, Nicaraguaner oder was auch immer, jedenfalls im hohen Norden kann man hier bestaunen in chronologischer Reihenfolge:

http://picasaweb.google.com/jonasvonhoffmann/Nicaragua?pli=1&gsessionid=4LnYX9Gg0opHImvM6d0T_A#

Mittwoch, 18. März 2009

Der Nicaraguense

heißt eigentlich wie genau auf Deutsch? Nicaraguar, Nicaraguense, Nica, Nicaraguaner oder einfach Bewohner Nicaraguas?
Eigentlich auch vollkommen egal, Latte, Lax, Jacke wie Hose, unwichtig und grade deswegen musste es in meinen Blog.

Wir, das sind Nikki (mein älterer Wikingerbruder), Christian (der andere FSJler im AFS Büro) und Ich. Tja, wer ich bin, das musst du, werter Leser, schon wissen, sonst gibt es wohl wenig Grund, dass du dich hierher verirrt hast. Aber egal. Also, wir drei Deutschen also, machen uns eines Samstag morgens in aller Herrgottsfrühe (7:30 am Wochenende !!!) auf ins weit entfernte Nicaragua. Eine lange und beschwerliche Reise (direkt Bus mit Klimaanlage und Fernsehprogramm) später erreichen wir Managua.

Managua ist eine merkwürdige "Stadt". Scheinbar in den 70ern von einem Erdbeben total zerstört, haben die vergangenen Jahrzehnte voller blutiger Konflikte und offenem Bürgerkrieg das Stadtbild gezeichnet. Denn es ist nicht nur eine Stadt ohne wahres Zentrum, sondern die verschiedenen Parteien haben ihre Macht in Monumenten ausgedrückt. Vor 30 Jahren haben die Sandinisten die Revolution in Nicaragua zu ihren Gunsten gestaltet und die Macht übernommen, davon zeugen an verschiedensten Stellen Denkmäler von ganz unterschiedlicher Anmut und Schönheit. "Fühlt sich so ein bisschen an wie Cuba." sagt auch passender Weise unser realexisistierender Sozialismus erfahrener Nordmann Nikki.

Nicaragua wir grade mal wieder von Daniel Ortega regiert. Der ist nicht nur Held der Revolution von damals, sondern hat es geschafft (wie die meisten gefeierten revolutionäre) seine einstigen Befürworter in der ganzen Welt zu vergraulen und enttäuschen und sogar Anfang der 90er demokratisch abgewählt worden zu sein. EIn kleiner Imagewechsel später ist man wieder an der Macht und so lächelt Presidente Comandante Daniel Ortega von überlebensgroßen Plakaten auf sein Volk herab. Mit Chavez und Castro hat er zwei richtig gute Skatkumpels, deswegen macht es ihm recht wenig aus, dass die USA und EU dem bitterarmen Nicaragua grade den Geldhahn zudrehen wollen auf Grund von angeblich manipulierten Wahlen. Selbst bei der SPD in Hamburg wird bei so was getrickst und denen erklärt niemand gleich den Krieg (wahrscheinlich aus Mitleid).
Wirklich aßergewöhnlich ist, dass die FSNL ihre Farben von kämpferisch schwarz-rot zu schweinchen Rose gewechselt hat. Tolle Revolutionshelden! Wer kann denn da aufrechter Sandinist sein ohne sich in Gefahr zu begeben zur rosa-Polo-Shirt-Tennis Connection zu gehören?

Jedenfalls ist Managua als Stadt echt strange, überall wird einem stänig gesagt wie gefährlich alles ist und so weiter und so fort. Es gibt keine durchgehende, zusammenhängende Bebauung, das ist wohl der auffälligste Unterschied zwischen Managua und San Jose, denn langweilig sind sie ähnlich doll.

Immerhin liegt Managua an einem See. Leider ist der so dreckig, dass die Restaurants an der Uferpromenade den Blick aufs Wasser verhängen. So mag es nicht überraschen, dass wir schon am Sonntag Nachmittag unsere Siebensachen (so nen Trolly als Backpacker ist schon nicht so cool, oder Christian? Darüber später mehr) gepackt haben und uns auf den Weg nach Norden, nach Leon gemacht haben.

Darüber in einem späteren Post mehr. Spannung. Fotos gibts auch bald. Also bleib dran. Nach der Werbung. Trommelwirbel. Oder wenn ich Zeit und Lust hab die hoch zu laden.

Montag, 2. März 2009

Der gelangweilte Arbeiter und seine Beschäftigung

... ist dann doch das Bloggen. Nachdem ich gefühlt jede meiner präferierten Seiten des welt weiten Netzes mehr oder weniger auswendig kenne (Titanic-magazin.de für Nachrichten und SpiegelOnline für nicht zu überbietende Realsatire), blogge ich wieder.
Mein viel erwartet Comeback, auferstanden von den ProgramCode Leichen des Internets und in neuem, alten Format. (nein, getwittert wird nicht oder was auch immer inzwischen total Web 2.0 ist)

Mein ganz persönlicher Punkt zu all diesen tollen Features auf jeder zweiten Websites, die ganzen tollen sozialen Netzwerke und hier und da die Möglichkeit sich einzubringen. Die Idee ist ja nicht wirklich schlecht und auch nicht ganz blöd aber vor lauter Bäumen sieht man den Wald nicht mehr. Das einzige Problem, dass jedes dieser Features davon abhängt, dass die User, Menschen, also du, ich und wir diese Features auch benutzen. Sonst verkommt das Pflänzchen des Web 2.0 wie diese Seite, denn ohne regelmässige Aktualisierung entstehen Datenfriedhöfe. So haben mich heute vollkommen unabhängig voneinander nach meinem Blog gefragt, dass hat mir faulen Sack den entscheidenden Schubs gegeben nicht wie eine Bahnschranke oder Mehlsack umzufallen, sondern was das Bloggen angeht von den Toten wieder aufzuerstehen.

Seit einiger Zeit bin ich stolzes Mitglied von vier verschiedenen Social Networks: Orkut für meine Brasilianer, Studivz für meine Deutschen, Facebook für alle und vor allem Costa Ricaner und Internations weil das irgendwie die Welt besser machen soll oder so. Also müssten viele Leute ziemlich traurig sein sollte ich in Fleisch und Blut vor dem Bildschirm den Löffel abgeben und auf die Tastatur stürzen. Aber in Wahrheit bin ich schon lange zu mindestens scheintot vor allem für meine vielen, bunten brasilianischen "Freunde", denn seit 2 Jahren beschränkt sich mein Engagement auf ... ähmmm... nichts!

Also ohne Einsatz, Arbeit, Schweiß und Blut, Sehnenscheidenentzündungen und kaputten Augen, lebt das lebendige World Wide Web nicht, außer der eine oder andere böse Virus. Aber auch den hat der gemeine Hacker gebastelt, denn all die vielen Angebote bringen nichts ohne Personen die sie nutzen.

Z.b. unsere gemeinen Konkurrenten von der anderen Seite der Macht, EF, die haben hier ne super-schöne-spitzen Seite und alles ganz toll. Aber in deren Kalender findet sich kein einziger Termin und in der News Sektion keine einzige Neuigkeit.
Wozu also der ganz Spass? Ich erklär mir das wie den Alibipass. Hauptsache wir haben was gemacht. Vielleicht kann man solchen Leuten auch die besten Intentionen unterstellen. Wie mir. Schließlich kommen sie irgendwann zu Vernunft und schreiben was in ihrem Blog. Auch wenn es keinen Sinn macht oder jemanden interessiert.

Auch Schreiben des Schreiben wegens ist Schreiben.

Was ist der Unterschied zwischen Angela Merkel und einem Telefon?

.
.
.

keiner. Aufhängen und Neuwählen.

In diesem Sinne es geht mir gut und bald kommen auch sinnvolle Beiträge. Ich gelobe Besserung, wenn ich nicht in einer langweilig Reunion sitze, sondern Zeit und Muse hab. Bunt und in Farbe.

Dienstag, 20. Januar 2009

Der Zitatespass

Podran cortar todas las flores pero nunca terminaran con la primavera.
Ernesto Che Guevara

Prefiero morir de pie que vivir siempre arrodillado.
Ernesto Che Guevara

A bank is a place that will lend you money if you can prove that you don't need it.
Bob Hope

I know not with what weapons World War III will be fought, but World War IV will be fought with sticks and stones.
Albert Einstein

War doesn't determine who's right - only who's left.
Bertrand Russell

I may be drunk, Miss, but in the morning I will be sober and you will still be ugly.
Winston Churchill

I am ready to meet my maker, but whether my maker is prepared for the great ordeal of meeting me is another matter.
Winston Churchill

When did I realize I was God? Well, I was praying and I suddenly realized I was talking to myself.
Peter O'Toole

History is a set of lies agreed upon.
Napoleon

62.15% of all statistics are meaningless.
Anonymous

An invasion of armies can be resisted, but not an idea whose time has come.
Victor Hugo

I'm not normally a religious man, but if you're up there, save me, Superman!
Homer Simpson

Doubt is not a pleasant condition, but certainty is absurd.
Voltaire

Man is born free, and everywhere he is in chains.
Jean-Jacques Rousseau

Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.
Albert Schweitzer

Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Bertolt Brecht

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant

Donnerstag, 15. Januar 2009

Der Nahostkonflikt

Donnerstagabend 23:22 im Fernseher läuft "40 year Old Virgin" und meine Füße sind kalt, der perfekte Moment um sich eines der wichtigen Problemen der Welt zu zuwenden. Der Text ist nicht lustig, sondern verdammt ernst und lang, also überlegt euch ob ihr es wirklich lesen wollt.

So weit ich verstehe und nachvollziehen kann was gerade im nahen Osten abläuft, dann ist das ein weiterer Beweis dafür das der Mensch in Wahrheit kein vernunftbegabtes Wesen ist. Und leider auch nicht aus seinen Fehlern lernt. Dieser elendige, seit Jahrzehnten andauernde Konflikt hilft keiner der beiden verfeindeten Seiten.

Palästinenser werden indem sie Raketen auf Israel feuern keinen eigenen Staat erreichen und Israel wird nie in Ruhe und Frieden existieren solange es Palästinenser und den Rest der muslimisch/arabischen Welt gegen sich aufbringt. Ich hielt bisher immer wirtschaftliche Gesichtspunkte auf lange Sicht als in jeder - in unserem System - logischen Politik als Tonangebend. Die einzigen die aus dem Dauerkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern kommerziellen Nutzen ziehen sind amerikanische Rüstungsunternehmen. Israels Wirtschaft, besonders Zweige wie Tourismus leiden und enorme Kosten für Sicherheitsvorrichtungen belasten ein ohnehin nicht durch natürlichen Reichtum gesegneten Landstrich enorm. Im palästinensisch kontrollierten Teil des "heiligen Landes" ist von funktionierender Wirtschaft zu sprechen ein schlechter Witz. Ohne ausländische Hilfe und den allumspannenden Schwarzmarkt wäre die prekäre Lage noch katastrophaler.

Warum reißen sich die entscheidenden Männer (und Außenministerin Zivni) der Politik beider Länder nicht zusammen oder werden wie in anderen Ländern der Welt von wirtschaftlichen Interessen zur Räson gerufen. Wo sind die tausenden von Lobbyisten, die auch sonst erfolgreich ihre Agenda durchsetzen. Diese interessiert sich normalerweise nicht für moralische oder ideologische Erfolge sondern hohe Rendite.

Aus dem rein wirtschaftlichen Gesichtspunkt ist dieser ganze Konflikt vollkommen "meschugge", einzelne Partikularinteressen zerstören das Große Ganze, ein friedliches Zusammenleben von Millionen von unschuldigen Menschen, eine Zukunft für eine Region der Welt in der seit tausenden von Jahren konstant in politischer, sozialer und religiöser Unruhe geherrscht haben.

Grade Religion scheint der Schlüssel zu diesem vollkommen vertrakten Schloss zu sein, denn scheinbar kann nur etwas so vollkommen subjektives und unlogisches wie Religion diesen vollkommen "abgefuckten" Konflikt zu sein. Aber, in vielen Momenten in der Geschichte haben Juden und Muslime in Harmonie zusammengelebt, besser als z.B. mit den deutlich intoleranteren Christen. Warum also hat sich die Beziehungen dieser beiden Monotheistischen Kulte zueinander so unglaublich verschlechtert im vergangenen Jahrhundert, dass Irans Präsident Ahmadinedschad den Holocaust wenn nicht befürwortet, dann wenigstens leugnet. Juden sind laut Koran das Volk des Buches, dass respektiert gehört.

Am Ende ist dieser Konflikt vor allem eines, ein historischer Konflikt in dem es um vieles geht: verletzte Ehre und Nationalstolz, "gestohlen" und zurück "gestohlenes" Land, Religiöse Symbole, Macht und wie immer um Geld.

Wichtig für egal welche Art von Lösung ist die Feststellung, dass keine der beiden Seiten ohne Schuld ist.
Dass sich weder die Hamas mit ihrem Raketenbeschuss oder Israel mit seiner Invasion des Gaza Streifens einen Gefallen tun, ist wahrscheinlich selbst den Beteiligten klar, aber wie es leider mit einem Teufelskreis so ist, steigern sich beide Seiten immer weiter und drehen sich unweigerlich schneller im "viscious circle" bis sie ultimativ in ihr eigenes Verderben stolpern.

Und genau dies ist die Crux des ganzen Nahost-Konflikts. Die beiden Konfliktparteien sind nicht in der Lage sich selber zu helfen. Sie sind nicht in der Lage diesen Konflikt zu beenden. Kein Selbstmordattentäter, Keine Mauer oder gezielte Tötung wichtiger Hamasführer. Der Hydra wächst mit jedem dieser Aktionen nur ein Kopf oder gleich mehrere nach. Symptome mögen die Israelis erfolgreich bekämpfen, Ursachen nicht. Die palästinensischen Terroristen oder Widerstandskämpfer mögen sich im Licht des aus ihrer Sicht gerechten Kampfes baden, aber im Erfolg wohl nie.

Die internationale Staatengemeinschaft ist nicht nur gefragt, sie ist in der Schuld diesen Konflikt zu lösen. Denn sie hat ihn historisch zu verantworten. Palästinenser und Israelis handeln, jeder auf seine Art, in den einzigen vorhandenen Verhaltensmustern. Die wahren Schuldigen sind wir, die wir nicht handeln.

Der Konflikt im Nahen Osten ist der Schlüsselkonflikt des frühen 21. Jahrhunderts, denn in den kargen Wüsten und Bergen Kanaans entscheidet sich maßgeblich das Verhältnis der Weltreligionen Islam und Christentum. Frieden oder Krieg. Solange dieser Konfliktherd ungelöst existiert wird es keinen langfristigen, offenen, friedlichen Dialog geben können. Unser aller Interesse ist es das es eine für beide Seiten akzeptable Zweistaaten Lösung gibt. So schnell wie möglich. Nur ein stabiles politisches und organisatorisches Umfeld kann wirtschaftliches Wachstum ermöglichen und nur wer Perspektive und Zukunft, Bildung und Besitz hat, wird sich nicht selber in die Luft sprengen. Und nur wenn keine Raketen im Nachbargarten einschlagen werden Ausländer und ihre Investitionen ins "heilige Land" kommen.

Israel kann sich nicht vollkommen auf die USA verlassen, die Welt wird laut Expertenmeinung "Multipolar". Chinesen, Inder
und Ölmultis teilen nicht die historische Schuld des alten Europas und historische Verbundenheit der Vereinigten Staaten, sie werden weitaus pragmatischer mit Israel umgehen, als es bisher geschehen ist, weil sie logisch Machtpolitisch sprich Renditemaximierend denken und handeln.

Man möge mich nicht falsch verstehen, für antisemitisch möglicherweise, ich wäre der letzte der solche Tendenzen hegt. Ich kritisiere Israels Politik nicht das Land und nicht das Volk, schon gar nicht die weitaus größere Gruppe der Juden. Ebenso wie ich nicht die Palästinenser sondern ihre Vorgehensweise verurteile. Aber wie bereits erwähnt handeln beide Seiten in einem bekannten, teuflischen aber unveränderlichen Schema von Aktion und Reaktion.

Nur wenn arabische und westliche Welt verstehen, wie zentral dieser Konflikt ist und ihn gemeinsam im besten Interesse aller, vor allem der direkt involvierten Parteien lösen, kann dieser Ansatz Erfolg haben. Wir haben es hier auf eine Art mit einem Stellvertreterkrieg klassischer Prägung zu tun. Wie zu Zeiten des kalten Krieges muss man nur den Lieferwege der verwendeten Waffen um die "wahren" Schuldigen auszumachen.

Deswegen ist dieser Konflikt anders als all die anderen ethnischen, religiösen, politischen und sozialen Konflikte, die in so vielen Ländern der Welt leider herrschen, wobei die historische Dimension und Gründung eines "neuen" Staates im 20. Jahrhunderts gewiss eine Rolle spielt.

Man kann Israel nicht dafür verurteilen, dass es sich dagegen verteidigt, dass Raketen auf sein Terretorium fallen und man kann den Palästinensern nicht vorwerfen, dass sie für bessere Lebensbedingungen kämpfen. Zwänge treiben beide Seiten in die Ecke, der Aternativlosigkeit. Wir können eine Tür, einen Ausweg öffnen.

Schluss mit einseitigen pro-israelischen UNO Sanktionen, Schluss mit antisemitischer Hetze, Schluss Grenzen und Waffenschmuggel (internationale Beobachter), Schluss mit Siedlungen in Palästinensergebieten, Schluss mit antidemokratischen Parteien an der Macht, Schluss mit gezielten Tötungen und Selbstmordanschlägen. Die Unverletzlichkeit und Souveränität beider Staaten muss unter jeden Umständen erreicht und gewahrt werden. Finanzielle Anreize müssen für beide Seiten geschaffen werden und Partikularinteressen von Rüstungsfirmen, religiösen Hardlinern, Profiteuren und anderen Kriegsgewinnlern auf internationaler Ebene bekämpft werden. Gemeinsam und effizient, multilateral und alles dem Erfolg unterordnend.

Auf lange Sicht hat jeder einzelne Staat der Welt,das System der freien Märkte und jeder "normal" denkendende Mensch ein Interesse an der Lösung des Nahost Konflikts, also mit viel "Hope" und frischem Mut und Tatendrang in die Zukunft: "Yes, we can" - viel schlimmer kann es kaum werden.

Montag, 12. Januar 2009

Der Strand in Samara

ohne viele Worte dafür viel Strand:

http://picasaweb.google.com/jonasvonhoffmann/Samara#

Sonntag, 11. Januar 2009

Der Jahreswechsel und Weihnachten

Ich glaube ich schulde euch noch so das eine oder andere, soziale, familiäre, religiöse, gesellschaftliche Ereignis der letzten Wochen.

Weihnachten:

Wir haben das Weihnachtsfest am 24. Dezember im Familienkreis begangen. D.h. bis um 12 musste ich arbeiten. Was mehr oder weniger bedeutet hat, aktiv Zeit totschlagen. Dadrin werd ich immer mehr zum Experten. Danach waren wir in fast voller Mannschaftsstärke die letzten Weihnachtsgeschenke besorgen und abends dann in der Kirche.

Gottesdienst auf spanisch ist ähnlich spannend wie auf deutsch, nur Katholiken betreiben bedeutend mehr Gymnastik währenddessen. Nachdem Gott und ich also unseren jährlichen Smalltalk über Gott und die Welt und das ich wirklich nicht von seiner Existenz überzeugt bin (Neulich erst bin ich auf die heilige teekanne aufmerksam geworden), gab es dann gegen 12 nachts, nach einigem hin und her und Kochen erst was zu essen und dann Geschenke.

Das gesamte Prozedere des Auspackens hat so seine Zeit in Anspruch genommen. Auch ich bin nicht vollkommen leer ausgegangen und hab neben Büchern auf Spanisch (erstes schon durch), die alle mit meiner aktuellen, baldigen Lebenslage was am Hut haben (jeden Tag 2 Stunden im Auto zusammen sind gut sich kennenzulernen) und einem Pulli, T-Shirt eine Kiste voller verschiedener Biere, die ich seitdem am durchprobieren sprich austrinken bin. Eine kulinarische Weltreise auf den Weltmeeren des Gerstensaftes quasi.

Am 25. kamen dann nachdem wir uns gut ausgeruht hatten, um 5:30 (3 war die Ansage, aber wir sind halt in Ticolandia) die weitere Familie zu Besuch und es gab ein kleines Familientreffen mit mehr Geschenken und Essen. Abends am 25. ist dann David angekommen, der vor 3 Jahren hier Gastsohn war zu Besuch und so war dann das Haus mehr als voll bis letzten Samstag mit 2 Deutschen, 1 Japaner, 1 echten Tico, einer portugiesischen Gringa und zwei US-amerikanischen Ticos.

Sylvester:

Der Jahreswechsel wurde auch in Costa Rica vollzogen, klingt komisch is aber so. Wir haben zu Hause gefeiert. Es gab selbstgemachtes Sushi zu essen. David und ich haben Berliner gebacken (Senf durch Merrettich). Außerdem Cuba Libres, Raketen, Bleigiessen (aus Lexis Adventskette) und Sekt zum Anstossen. Halt was alles so zu Sylvester gehört. Dann haben wir noch bis in den morgen Risiko gespielt wobei am Ende die Weltherrschaft zwischen zwei Deutschen entschieden wurde. Da sieht man was eine Armee, Wehrpflicht und 2 verlorene Weltkriege wert sind!

Fotos werden nachgereicht wenn ich sie selber hab.

Dienstag, 6. Januar 2009

Der Weg aus der Krise

Der bedrohliche welt- und gesammtwirtschaftliche total zusammenbruch, ausverkauf und Kollaps hat uns wieder einmal die zwei Seiten der globalisierten Medallie schmerzhaft vor Augen gefuehrt.

Unverdientermassen leidet der "kurdische Bergtuerke", der vietnamesische Schuhkleber, der Kleinbauer aus dem Tschad und die vielen armen deutschen Milliadaere unter dem amerikanischen Kreditwahnsinn.

Im Moment der groessten Not, zeigt sich deutlich wie verpasst die Chance der vergangenen Jahre des Milches und Honigs, der sprudelden Kreditquellen und des schnellen, leichten Geldes doch waren. Warum haben auch wir nich vollkommen unverantwortlich uns bis hinter, ueber und unter beide Ohren verschuldet? Wir haetten tolle Hochhaeuser bauen koennen, Mainhatten an der Elbe. Die unsichtbare Hand haette uns aus der unsichtbaren Tasche ohne Boden mit frischem Geld (das es irgendwie auch nicht gibt, was so das Grundproblem der ganzen Krise war, aber egal...) versorgt, weil wir ja so viele Schulden haben und so gross sind, dass man uns retten muss: "For the greater good".

Warum fehlen Hochhaeuser?
Industriekapitaene, Heuschrecken und andere Turbokapitalisten, die sich heillos verspekuliert haben und mit Schrecken feststellen, dass es ziemlich kalt unter der duennen Eigenkapitaldecke wird im historischen kalten Winter (ein haemisches Grinsen zeichnet sich auf meinem Gesicht ab)und mit nur 6 Nullen auf dem Konto nicht Leben koennen, muessen, haben das Grund,Menschen und Voelckerrecht sich mit Anstand das Leben zu nehmen. Ohne Rueckrat leasst es sich sehr schlecht vom Zug ueberrollen, einzig der sinnbildliche und tatsaechliche tiefe Fall fuer die ehemaligen "masters of universe" ist angemessen.

Die Katedralen des korrupten Systems, die Banken und Versicherungen mit ihrer versteinerten Zurschaustellung der Macht und Verlogenheit des Kapitalismus bieten die einzige wahre Kulisse fuer den grossen Abgang. Aber wo ausser in Frankfurt hat man denn die Moeglichkeit Wolkenkratzer zu bestaunen.

Und wie da hin kommen? Mit dem Auto? Davon werden doch nach Mehrheitsbeschluss 2009 keine mehr gebaut, weil die eh keiner will. Mit dem Zug? Zu grosse Gefahr der Verlockung zu widerstehen es Angela Merkels Namensvetter gleich zu tun. Privatjet? Wirkt in Zeiten der Krise zu protzig und gibt das falsche Signal(GM, Ford, Chrysler)ausserdem hat Moellemann auf Tod durch Fallschirmspringen ohne Fallschirm ein Tradmark eingereicht.

Das System mit Vollgas gegen die Wand fahren und ohne die Handbremse zu ziehen aus dem fahrenden Wagen springen, in das ehrenhafte Unternehmerende stuerzen. Verantwortung, Nachhaltigkeit, Ehrlichkeit, Opfer, das kann man immer noch von den Mitarbeitern forden. Die Chefetage zieht sich aus der Verantwortung, manche gehen den ultimativen Schritt, aber im grossen und ganzen herrscht wie so oft der Wahlspruch:"Carpe Diem" oder in seiner leicht fatalistischern Form: "Nach mir die Sintflut"

Die einzige Loesung aus dem Schlamassel zeigt wie so oft die "Titanic" auf: