Donnerstag, 25. Dezember 2008

Der Weihnachtskomplott

Heute ist Weihnachten und in die Weltwirtschaft liegt am Boden.

Wann ist also ein besserer Moment eine Verschwörung von weltumspannender Größe frei zu legen als heute. Und es ist nicht einfach irgendein ein Komplott, sondern ein hinterhältiger, fieser kommunistischer Versuch die Welt zu übernehmen. Die bolschewistische Weltverschwörung steht quasi vor der Tür bzw. ist in diesen Tagen durch den Schornstein bereits ins Haus eingedrungen.

Denn: Der Weihnachtsmann ist ein Kommunist. Man werfe nur einen Blick auf seine rote (hust, hust) Kleidung und den Bart (Marx, Engels, Castro). Aber wer sich mit Äußerlichkeiten aufhält, verliert den eigentlichen Punkt aus den Augen und lässt sich vom Klassenfeind einlullen. Die ganze Idee von Weihnachten, das Teilen, ist mehr als offensichtlich aus dem Manifest entnommen. Des weiteren nur einmal im Jahr zu arbeiten ist eine mehr als sozialistische Einstellung die man sonst nur aus der Zone kennt.

Während man in der DDR Jahre auf seinen Trabi warten muss, ist es beim Weihnachtsmann zwar nur ein Jahr, aber dafür bekommt man von den Sachen die man in einer Liste eingereicht haben muss, meistens nur das wenigste. Von wegen Planübererfüllung.

Alle anderen Theorien, dass Weihnachten zum reinen Konsumspektakel verkommen ist, sind alles Ablenkungen, Nebelkerzen und Blödsinn!

Für mehr Unsinn, denkt euch selber was aus oder lasst euch welchen vom Christkind bringen, schließlich ist Weihnachten!!!

Samstag, 20. Dezember 2008

Der Trip nach Panama









Man nehme 3 Deutsche FSJler die in Costa Rica eben diesen Dienst an Volk und Vaterland verrichten, bescheuerte Costaricanische Gesetze die es einem nicht erlauben länger als 3 Monate legal im Land zu bleiben. Was hat man? Eine Reise nach Panama

Eine Woche Anfang Dezember verschlug es uns also nach Panama City. Wir haben den Kanal gesehn, die Hochhäuser, den Corsway, Casco Viejo, einsame Inseln und Panama viejo.

Wir haben bei Bene einem andern FSJler gewohnt und ne sehr lusitge Zeit gehabt, aber seht selber in der Fotostory "Panama 08"

Dienstag, 25. November 2008

Der verlorene Bruder


Es begab sich zu einer Zeit als das Internet noch "a series of tubes" war, man dachte der Irak sei besiegt und "mission accomplished" und leibliche Brüder über den Ozean flüchteten Richtung Tortillas, Tequila und Maya, Inka oder Azteken Tempeln, dass ein junger Prinz namens Andres sich auf die weite, weite Flugreise von Costa Rica nach Deutschland machte um ein Jahr seines Lebens in Hamburg zu verbringen. Sein Vater der T-Shirt König hatte ihn mit einer klaren Aufgabe in die fernen Länder hinter dem Horizont geschickt, er sollte Zucht und Ordnung von den rauen aber gestrengen Nordmännern lernen. Doch der junge Prinz mit der immer länger werdenden Lockenpracht hatte andere Pläne, er hat die Reise auf sich genommen um seine Prinzessin zu finden was auch von Erfolg geprägt war, doch von üblen Tinkturen und magischen Tränken wurde er vom rechten Wege zum Lichte gebracht und erlag den Versuchungen der Gelage des Pöbels, dem vergärten Traubensaft. Vor allem hatte er mit einem Drachen zu kämpfen, der in seiner Höhle wenige Hufschläge von seiner kärglichen Bleibe entfernt hauste. Zu jeder Tag und besonders Nachtzeit machte ihm dieses despotische Wesen das Leben zur Hölle, doch sein Wagemut, eiserner Wille und Heldenhaftigkeit ließen ihn nicht weichen und er durchquerte den Irrgarten und das Labyrinth das bösartige Magier um ihn woben um schlußendlich ins Königreich der T-Shirts zurück zu kehren. Und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute.

Und dass er nicht gestorben ist, das wissen wir seit heute.


War echt nen sehr netter Abend mit dem einen oder anderen Bierchen mit meinem Gastbruder Andres aus Costa Rica der 03/04 bei uns gewohnt hat und außer einem schlechten Verhältnis zu allen, auch nicht intensivst den Kontakt gepflegt hat um es vornehm auszudrücken.

Ach ja so scheisse sehe ich zur Zeit aus.

Der Wasserstand

Irgendwie ist Costa Rica eines der Länder wo es immer irgendwo zu regnen scheint. Aber nicht guter, ordentlicher Landregen, welchen mein Großvater so gerne mag, sondern "gatos y perros".
Hier regnet es in solchem Überfluss (im wahrsten Sinne des Wortes), dass nachdem letzten Monat die Pazifikküste vollkommen überflutet gewesen ist, jetzt die andere Seite dran ist. Von wegen Karibische Strände und Sonnenschein. Tote, Schlamm und viel Wasser. Sehr viel Wasser. So viel Wasser, dass der Titel dieses, meines wunderbaren Blogeintrags mehr als gerechtfertigt ist. Aus vielerlei Gründen wie sich im folgenden herausstellen soll.

Im übertragenen - ergo viel tolleren - Sinne scheint in meinem Leben als kleiner FSJler die Sonne. Ich habe vor circa 3 Wochen Familie gewechselt. Wer, Wie, Was,Warum, Weshalb, Wieso werden an anderer Stelle zu gegebener Zeit behandelt. Denn aufgemerkt und aufgepasst: Wer nicht fragt bleibt dumm!

Ich wohne also jetzt in Alajuela oder auf der anderen Seite von San Jose bei meinem Chef Rolando, meiner Gastmom Neli und meinen beiden Brüdern Paulo und Esteban zusammen. Außerdem gibt es hier im Moment noch einen Japaner hier, so dass ich im Grunde kein eigenes Zimmer habe, außer dass Nakayumi grade für einen Monat in einem Naturschutzgebiet arbeitet und so außer Haus ist. Das Familienleben (obacht) ist sehr lustig und direkt, man wirft sich gegenseitig auch mal ne Beleidigung an Kopf, aber vor allem reden hier die Leute.

Außerdem versteh ich mich super mit meinen beiden jüngeren Gastbrüdern. Jaja, ich bin der große Bruder....und ja das kann nur schief gehen.

Ansonsten musste ich die letzten Wochen relativ viel und intensiv arbeiten, was wiederum an anderer Stelle näher beschrieben wird, schließlich verschreibe ich mich mal wieder dem regelmässigeren Bloggen. Versprochen! Kein Scheiss.

Vermiss euch alle! 
(Stimmt bestimmt sogar, weil wer sonst liest diesen tollen Blog außer meiner paar Freunde und vielen Feinde und nicht erst seit Obamas Kabinetts Entscheidungen weiß jeder: Halt dir deine Freunde nahe, aber deine Feinde näher) 

Das Glas ist im Moment deutlich halb voller als halb leer, was für einen professionellen Berufsskeptiker nicht schlecht ist. Aber wer weiß vielleicht liegt es auch am vielen Regen, dass der Wasserstand so hoch ist. "Auf Regen folgt Sonne" sagt Konfuzius, Sokrates, Churchill, Herberger oder der chinesische Schreiberling von Glückskeksen, also besteht Hoffnung für die Karibik und für euch, dass es bald reißerische Horrorstorys von Mord und Totschlag aus Costa Rica gibt.

Montag, 20. Oktober 2008

Der Blick zurück

Brasilien 2005 - 2006

Zum ersten mal live im World Wide Web zu bestaunen. Wir haben weder Kosten noch Mühen gespart um eine vollkommen willkürliche Auswahl von Fotos aus meinem AFS-Jahr in Brasilien zu präsentieren. Plattformübergreifend, auf Picasa und StudiVZ. 

Also macht euch lustig über den Jungen mit den immer länger werdenden Haaren, bestaunt die Schönheit der brasilianischen Strände und wundert euch über die Leute auf den Fotos. Erklärungen, Anekdoten und andere Geschichten gibt es mündlich per Skype, schrifftlich per MSN, StudiVZ oder Mail, oder in persona mit Händen und Füssen wenn ich wieder in Deutschland bin.

O meu Brasil 

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Der Stand der Dinge

Ich lebe noch, auch wenn es angesichts der Weltwirtschaftskriese und der immer wieder betonten Gefährlichkeit dieses kleinen, feinen Landes manchmal fast wundersam, mirakolös erscheinen mag. Ich erinnere mich echt nicht daran, dass in Brasilien so oft von Einheimischen mit einer seltenen Penetranz darin erinnert wird wie gefährlich ja alles ist. Bisher ist noch nichts passiert und wir hoffen, dass das so bleibt, bisher ist der Unterscheid zwischen abstrakter als gefühlter Unsicherheit und realer ziemlich gross. Aber man will ja keine unnötigen Risiken eingehen, so lauf ich ohne meine kleinen aber feinen royalen Insignien auch Siegelring durch die Strassen von San Jose. Wobei laufen... aus Gefährlichkeit und Faulheit wird darauf fast gänzlich verzichtet. So gehen wir nicht essen in der Mittagspause, wenn Autos fahlen, sondern bestellen Essen.

Lustiger Sidefact: In Costa Rica kann man sich McDonalds Essen nach Hause bestellen. Von wegen Infrastruktur schwaches Mittelamerika, eher Service Wüste Deutschland.

Taxifahren in Costa Rica ist so normal wie Fahrradfahren in Deutschland und ungefähr so teuer wie U-Bahn fahren, überschaubare Strecken kosten fast nichts und man sollte nur aufpassen, dass man nicht zu touristisch rüberkommt, dann wird es schnell teuer, z.B. 2000 Colones für 100 Meter vor einigen Wochen. Den Preis vorher verabreden macht nicht immer Sinn. Auch schön Taxifahrer die einen nicht mitnehmen weil es ihnen zu doll regnet. Und ich, der im Regen steht??? Ansonsten kann man sich immer ganz nett mit ihnen unterhalten, wenn man denn im Taxi sitzt. Standard Frage: Gringo? Und ob ich in einem Call Center arbeite.

Denn in Costa Rica ist diese Arbeit, die wahrscheinlich weniger angesehen ist als Prostitution und Politik in Deutschland, ein richtig guter Job. Die ganzen Ami-Firmen haben ihre Call-Center hierher ausgelagert und zahlen mit den guten Dollars. Deswegen sind die Leute die da arbeiten oft richtig gut ausgebildet, weil sie Englisch können müssen. 

Naja, ansonsten gehts mir trotz heutigem Hamburger Schmuddelwetter und relativ langweiligem Arbeitstag gut. Mehr tolle Blogeinträge sind in Planung

Montag, 22. September 2008

Der Strand

Was soll man sagen...

Mein Eindruck war ein super schoener und beeindruckender erster. Zwar wird immer behauptet es gaebe hier noch viel schoenere Straende und man soll ja nie nie sagen. Aber das war auf jeden Fall ein wuerdiger Start in die "Tour de las Playas de Costa Rica", sozusagen ein gelungener Prolog.

Zwar sagt Lewis Black (Anmerkung der Redaktion: derbe nicer Komiker) das nach 12 Stunden Flug Neuseeland einfach wunderschoen aussehen muss und gleiches gilt wohl fuer 5 Stunden Busfahrt, aber Spass beiseite Manuel Antonio ist ein super schoener Ort. Den es zu besuchen lohnt.

Um mal ins erzaehlen zu kommen: Wir haben uns Samstag in aller Herrgottsfruehe von zuhause aufgemacht damit wir um 7 den Bus ab San Jose nehmen konnten, nach einer ereignislosen aber langen Fahrt erreichen wir (Alex mein Gastbruder und Ich) Quepos, nach einer weiteren Busfahrt und ab jetzt aus weiser Vorraussicht mit Sonnencrem und Aftersunlotion (wer sagt ich wuerde nichts aus Fehlern lernen oder ausm Vorabi...) eingedeckt, erreichen wir Manuel Antonio gegen Mittag. Das is nen kleiner Ort am Strand von wo man in ein gleichnahmiges Naturschutzgebiet kommt.

Nach einer Staerkung in Form von Essen, dem Abliefern des Gepaecks im Hotel, das in den Bergen gut 15 Minuten von Manuel Antonio, Strand und Meer entfernt liegt, gehts ins Meer.
Pazifik und so. Angenehm warm. Trotz - immer wieder Nachmittags - bedecktem Himmel. Ich beruehr zum ersten Mal in Costa Rica einen Ball und mach mich bei den Einheimischen durch meine Fussballkuenste zum Affen, scheiss Surfer-Chiller-Indianer-Rhastas die nur am Strand chillen und tricks lernen. Das runde Leder hat mir gefehlt, was soll man sagen.

Am naechsten tag erkunden wir den Nationalpark, alles inklusive: Regenwald, Wasserfall, durch Fluesse waten, faultiere, Affen und Leguane und immer wieder Strand und Meer. Der regenwald regt hier oft bis direkt ins Wasser rein. Und egal von wo ob aus naechster Naehe oder aus luftiger Hoehe von einer Aussichtsplattform, es ist wunderschoen.

leider gibt gegen Mittag und genau in dem Moment in dem wir auf haufenweise Affen in katzensprung Distanz treffen, meine Kamera den Geist auf, scheiss Batterien. Nachmittags treffen wir durch zufall Christian der mit seiner Familie am gleichen Strand den freien Montag (Unabhaengigkeitstag) ausnuetzt. Abends haengen wir mit Gustavo seinem Cousin in ner Bar ab und trinken Landestypischen Schnappes. Vielleicht liegts daran, dass meine Surfversuche am naechsten Tag mehr schlecht als recht klappen wollen. Ich krieg es sogar hin ne Finne abzubrechen, aber scheinbar gehoert das zum blonde, dumme Touris verarschen auch mit dazu.
Mit diesem kleinen Wehmutstropfen im Auge heisst es Abschied nehmen von Maunel Antonio und hallo Busfahrt. 7 Stunden spaeter sind wir wieder zu Hause. Fazit mehr Meer.

Bilder laufen links in ner Diashow laengs oder auf (http://picasaweb.google.com/jonasvonhoffmann/ManuelAntonio#)

Und hier in guter alter Copy-Paste Schultradition was Wikipedia sagt fuer alle die "Fakten, Fakten, fakten" (Markwort) wollen:

Die Ansiedlung Manuel Antonio und der dazugehörige Manuel-Antonio-Nationalpark liegen an der Pazifikküste im Süden Costa Ricas, sieben Kilometer südlich von Quepos.

Der Nationalpark ist zwar mit 7 km² der kleinste Nationalpark Costa Ricas, beinhaltet aber sowohl die Palmenwälder am Pazifik als auch zwölf der Küste vorgelagerten kleine Inseln. Er ist bekannt für seine vielen, nicht menschenscheuen Tiere. Neben über 350 verschiedenen Pflanzenarten gibt es dort 109 verschiedene Säugetierarten, zum Beispiel Faultiere, Weißrüssel-Nasenbären, Kapuzineraffen und Gürteltiere. Nahezu alle Reptilien der Costa-Rica-Pazifikküste sind dort anzutreffen. Zum Beispiel sind ausgewachsene Schwarzleguane aus nächster Nähe beobachtbar. Der Park beinhaltet mehrere öffentliche Strände, an denen geschnorchelt werden darf. Dabei hat man Gelegenheit, sehr viele Fischarten zu beobachten.

Der Park ist täglich außer montags von 7:00 bis um 16:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt pro Person ab 12 Jahren 10 US-Dollar (Stand: 2008).

Der Botschafter

Fuer alle die es noch nicht wussten, aber ich bin unglaublich wichtig.
Und wenn man so veredammt wichtig ist wie ich, wollen sich andere fast genauso super wcihtige Leute mit einem Treffen, manche sehen dann so aus:


absteigend in der Wichtigkeit von links nach rechts: Ich, Christian und der deutsche Botschafter in Costa Rica

In der deutschen Botschaft waren wir vor einiger Zeit, wie der aufmerksame Leser des Blogs weiss, mir ist grad langweilig, darum lad ich mal Beweise hoch und spiel ein bisschen mit den schier unbegrenzten Moeglichkeiten des Bloggens rum.

Der Botschafter war eigentlich nen ganz laessiger Typ mit ner gesunden Portion Humor und Selbstironie. Ist auch gar nicht so der schlechte Job, diplomatische Immunitaet und Drogenschmuggeln im Diplomaten Gepaeck inklusive.

Der psychologisch unguenstige Moment

Costa Rica – Surinam 7:0
Estadio Ricardo Saprissa, San Jose, Costa Rica
10,000

Unter diesem Motto stand die WM-Qualifikationspartie fuer die Gaeste aus Surinam in San Jose. So haette sich der Underdog aus Suedamerikas Norden die Reise nach Mittelamerika getrost sparen koennen.

Den Costa Ricanischen Winter zeichnet aus, dass es regelmaessig nachmittags ausgiebig regent, nachdem es bis zum Abend trocken geblieben war, oeffnet der Himmel puenktlich zum Spielbeginn seine Pforten.

Der nasse Kunstrasen und rutschige Ball sollten aber keine Entschuldigung fuer den Torwart Surinams sein, der in der 80. Minute zum ersten Mal einen Ball festhielt. Bis dahin musste er schon fuenfmal hinter sich ins Netz greifen.

Costa Ricas “Sele” dominierte die Partie von Anfang an und Surinam fing die Gegentore zu den denkbar unguenstigsten Momenten, das erste noch in den ersten 10 Minuten und nach einem Dutzend Ecken, das zweite kurz vor dem Gang in die Kabine. Den durfte der linke Verteidiger Sekunden vorher alleine antreten, da er voellig ueberfordert nach zwei dummen Fouls Gelb-Rot sah.

Alle guten Vorsaetze der Halbzeit wurden durch ein schnelles drittes Tor zu nichte gemacht. Wer jetzt den Tiefpunkt der psychologisch unguenstigen Momente erwartet hatte, unterschaezt die Kombination von ausgeschoepften Auswechselkontingent und verletztem Spieler. Zu 9. gab sich Surinam komplett auf und kassierte in den letzten 10 Minuten noch vier Tore.

Inzwischen regnete es nicht mehr, Surinams Spieler machten trotzdem den Eindruck begossener Pudel. Ob ein Antreten im geographisch “richtigen” Verband mit Laendern wie Brasilien und Argentinien jedoch mehr Erfolg braechte, darf bezweifelt werden, denn da bedarf es wohl keiner Ereignisse zum “psychologisch unguenstigen Moment”, um so abgefertigt zu werden.

Und wer sich fragt warum dieser Beitrag so wenig verwirrt und "scheisse" ist, ich hab versucht den an 11Freunde zu verkaufen, aber scheinbar wollen die nich : (

Fotos unter:
http://picasaweb.google.com/jonasvonhoffmann/CRSurinam#

Mittwoch, 10. September 2008

Der Vulkan

Wir schreiben den 31. August 2008

Zwei Maenner und eine Mission: Die Besteigung des Vulkans Irazu
Inspiriert von dem vorzueglichen filmischen Meisterwerk "Die Reise zur Mitte der Welt" oder so aehnlich, welches meine Wenigkeit am letzen Sonntag bestaunen durfte, schreibe ich ueber meine ganz persoenliche Erfahrung mit meinem ersten Vulkan in Costa Rica.

Ganz ehrlich, Vulkane sind ziemlich langweilig, Geologie, Steine, Gesteinsschichten sind verdammt langweilig. Vulkane werden in dem Moment erschreckend spannend wo sie was machen. So aehnlich wie ein Krokodil, unglaublich langweilige Tiere, aber in der Naehe sein wenn sie Radau machen. Nein, Danke. Vulkane sind wie Verbrecher im Gefaengnis, die Geschichte mag spannend sein, aber richtig aufregend werden sie erst wenn sie ausbrechen. Dann gibts schreinende, veraengstigte Leute, Fernsehen, Radio, sensationsluesternde Schlagzeilen.

Der Vulkan Irazu hat mal ganz viele Leute und ganz viele Staedte vor nich allzu langer Zeit mit seiner Magma und Lava oder Lava und Magma unter sich begraben. Heute ist er "inaktiv", der Langweiler, und an den Haengen gedeihen in der fruchtbaren Vulkanerde alle moeglichen Pflanzen und leben in Frieden Menschen in ihren Haeusern, aber wer weiss wie lange noch...tamtamtam...tam(dramatische Musik).

Eigentlich is es ganz lustig auf dem Vulkan, ich reich dann Fotos nach, wir wandern viel rum, ich mach mich ueber andere Touristen lustig und fang mir als gerechte Strafe nen fiesen Sonnenbrand ein, was im Nachhinein kein Wunder ist, weil wir auf 3500 Metern Hoehe waren, aber die Sonne kein einziges Mal zu sehen ist. Wir befinden uns quasi in den Wolken. Wenn Nietzsche Recht hat muesste hier irgendwo Gottes Leiche liegen. Bisher hab ich ihn nicht gefunden, aber falls ich noch mal hinfahren sollte guck ich besser nach. Bis dahin guckt euch bloss Brendon Fraiser in "Viajen a el Centro del Mundo" an, mein Oscar Favorit. Auf welchen fragt ihr mich? Auf alle!

Donnerstag, 4. September 2008

Der Jesus Komplott

Bevor ich den kranken Scheiss den ich mir auf meinen taeglichen Busfahrten - stehend oder in absoluter Dunkelheit - ausdenke, nicht vergesse, bringe ich ihn hier zu Papier oder Pixel oder Bits und Bytes oder was auch immer. Wer das hier liest, wird es bereuen oder hat ein sehr kranken Humor oder zu viel Zeit.

Der Blog muss ja auch mal seinem Sinn und Bestimmungszweck als ordentlichem Blog zugefuehrt werden, der Verbreitung von geistiger Schmotz, Schmocke und Unfug. Da der digitale Handstand noch nicht erfunden ist, hier meiner Hirnwindungen geborener Spross:

Jesus

Wer kennt ih nicht? Gottes Sohn. Der Dude mit den langen Haaren und dem Bart, der Kutte und den obligatorischen Jesus Latschen (Querverweis -> Was war zuerst da? siehe auch Henne oder Ei). Der David Blaine, Copperfield und Beckham der Anticke mit den Wundern und So.

Mal abgesehen davon, dass ich den Typen fuer einen ziemlichen Spinner halt, darf man ihn nicht gleich ans Kreuz nageln oder eine Dornenkrone aufsetzen. Viel von dem was in seinem Namen an Scheisse pasiert ist hat er so nie gewollt und/oder gewusst. Aehnlich wie beim Fuehrer. Man kann Himmelreich nicht ohne gewichtige teile von Himmler und 3. reich schreiben. "Denk mal drueber nach, Digga". Aber ohne Spass, Jesus war ein Pazifist und Sozialist, heute wahrscheinlich als Weichei, Warmduscher, Schattenparker und Oeko verschrien. Und man muss schon sagen das in der allgemeinen oeffentlichen Wahrnehmungen als der knuffelige, liebenswerte Softie von neben an gesehen wird.

legt man aber moderne und dadurch automatisch tollere Masstaebe an diesen Herrn J. Christus aus B. an, so sollte er auf Seite 1 der Bild *hust* *hust* Zeitung *kotzreiz* erscheinen als Dorfbekannter Kinderschaender. So toll die Weihnachtsgeschichte mit Josef sein mag, seine Frau war hoechstens 13 oder 14, das is keine "teenager pregnancy" das ist Kindesmissbrauch. Paedophilismus (oder wie auch immer der Scheiss heisst) ist also kein neues Phaenomen einer vom Imperator angefuehrten Katholischen Kirche sondern eine ihrer Grund und Gruendungsprinzipien!

Soweit das eine Problem des Aktualitaetscheck unserer ach so sauberen Weltreligion. Das andere gewichtige Problem, was sich Jesus heute stellen wuerde ist der internationale Flugverkehr(warum sollte jemand der Ueber Wasser laufen kann fliegen? Schon mal von nem Tranatlantikmarsch/lauf/gang gehoert? Ich nicht!). Stellt euch diesen untersetzten ( so 1, 50 m) dude ausm Nahen Osten vor der ohne Papiere von A nach B reisen will, vor. Dazu der obligatorische Terroristenbart, Flugstunden genommen und schon mal Probleme mit den staatlichen Autoritaeten gehabt. Ausserdem plant der diese zwilichtige Gestalt die massenhafte Kindesentfuehrung am ominoesen "Tag des juengsten Gerichts". Nicht nur das Jesus niemals in die USA einreisen duerfte, schneller als er "akakadabra" "Jesus, Maria" oder "Oh mein Gott!" sagen kann ist er in Guantanamo oder Folterkeller in der Albanischen Provinz. Toller Messias der nicht mal nen Einreisestempel in die USA bekommt...

Die Moral von der Geschicht, lange Busfahrten machen keine guten Geschichten!

Der Arbeitsplatz

Laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig
.
.
.
moegen jetzt einige sagen, aber - aufgemerkt und aufgepasst - Nein!
Bisher und das hat jetzt nich wirklich viel Aussagekraft hat, macht arbeiten hier im AFS Buero Costa Rica Spass.

Zwar wurde uns bisher alles nur egzeigt und erklaert und jeder der einzelnen Mitarbeiter und innen hat sich und seine "besonders" wichtige Arbeit uns vorgestellt. Was oft sehr nett und manchmal sogar richtig interessant war. Ansonsten haben wir gestern zum ersten mal richtige Handlangertaetigkeiten wie Namenschilder sortieren und eintueten, oder ein bisschen anspruchsvoller Listen abtelefonieren und abklaeren, dass Leute zu nem Camp kommen. Was fuer eine bescheidene Herausforderung mag einer sagen, aber auf Spanisch nach eine Woche is das mal gar nich so schlecht, da kann man sich schon mal getrost selber auf die Schulter klopfen und hoffen, dass alle Japaner, Malayen und Thais auch wirklich beim Midstay am Wochenende auftauchen.

Heute war dann unser bisheriges Highlight. Besuch bei der deutschen Botschaft. Es ist schon mehr als peinlich wie sich unser Land mit Hochglanzscheissfilmen zu praesentiern weiss, aber immer wenn Bilder von Hamburgh gezeigt wurden hat mein kleinen Patrioten-Herz einen Sprung gemacht. Der Botschafter is auch n ganz laessiger Typ ex-AFSler und erzaehlt gerne Stories. Heute wurden den Costa Ricaneren die jetzt nach Deutschland fahren ihre Visen uebergeben und noch nen bisschen was ueber Deutschland erzaehlt, manches davon war selbst fuer mich Deutschen neu...
Ansonsten wurden wir mit Kecksen bestochen und von einer nicht unatraktiven Pressefrau, costa Ricanische Ex-AFSerin, ueber Stunden Krams erzaehlt, fuer die Austauschschueler in Spe echt ne super Sache.
Kleine Randnotiz zur deutschen Botschaft: Ueber Costa Rica sich nach Deutschland absetzen ist deutlich schwerer als in Prag fuer die Ossis. Hier gibt es so ne Art futuristische Luftschleuse und fiese Wachleute die bestimmt noch Honeckers Schiessbefehl in der Tasche haben.

Wer es bis hier her geschaft hat und sich nicht langweilt mag sich richtigerweise fragen, was macht dieser Typ eigentlich den ganzen Tag? Bloggen? Jein. Bisher is der Tag heute eher mau was Arbeit angeht, vielleicht werden wir gleich interviewt fuer ne Zeitung, vielleicht muessen wir noch bei irgendeiner Kleinigkeit helfen aber im Grossen und Ganzen chillen wir hier: Also erzaehlt mir ruhig eure Lebensgeschichte unter jonasvh(at)web.de (per Mail/MSN oder Flaschenpost). Warum ich hier so rumlaviere, ganz einfach, wir haben unsere genaue Stellenzuteilung noch nicht, also werd ich euch meine ganze eminente Wichtigkeit erst spaeter erlaeutern koennen.

Um euch nicht mehr zu langweilen, beschreib ich meinen Arbeitsplatz, das Buero und wie man ein Perpetuum Mobile aus 2 Streichhoelzern, einem Kaugummi und einem geklauten iranischen Atomkern bastelt in einer spaeteren Ausgabe der beliebten Serie "La Oficina Nacional de Costa Rica" a.k.a "The Office" a.k.a "Stromberg" a.k.a "The Office (Uk)"

Montag, 1. September 2008

Der erste Eindruck

Es wird interessant....uiiii....hingesetzt und angeschnallt...durchatmen und losgehts:

Wir sind am Montagabend hiesiger Zeit angekommen, wir 3 munteren FSJler(auf die anderen gehe ich bei Lust und Laune noch mal naeher ein) wurden von Rolando, unserem Oberboss im Buero abgeholt und von unseren Familien, fuer mich heisst das erst mal fast 2 Stunden (kein zeitgefuehl + keine Uhr = keine Ahnung) taxi fahren mit meinem Gastbruder Alex.

Alex ist echt nett. Wir teilen uns ein Zimmer wie ich bald feststellen sollte in einem ziemlich kleinen Haus. Ich schlaf unten in einem Etagenbett, er Oben. Also keine Doppelbett-homo-erotischen-Fantasien noetig beim geneigten Leser. Alex ist bis dato meine erste und einzige Referenzperson im Haus. Die anderen sind alle freundlich, aber wir haben wohl einfach nicht so viel gemeinsam.

"The Others" werden nicht von einem Psychopathen namens Ben angefuehrt und statt einem mysterioesen Rauchwesen gibt es 2 Hunde. Auch wohnen wir alle nicht auf einer grossen tropischen Insel sondern in Paraiso in einem kleinen Haus. Gleich ist einzig die Tatsache, dass ich mich zu Anfang ein wenig "Lost" fuehle und das Voegel die Umgebung bzw. unser Haus bevoelkern. Die Anderen sind 2 Schwestern und die beiden Eltern, ich teil mir also unser erdgeschoss zu Hause mit 5 anderen Personen. Das ist erst mal ein Schock.

Privatsphaere gibts kaum und so geh ich in den ersten Tagen meistens sofort nach der Arbeit und was Essen ins Bett oder freu mich wenn ich das Haus verlassen kann. Mein Gastbruder ist aktiver AFSer und so sind wir am ersten Tag mit Bus und Fuessen unterwegs in Paraiso und Umgebung um Austauschschueler und Ehrenamtliche zu treffen.

Die Umgebung ist echt anders als ich erwartet haette, deutlich bergiger und "andenmaessiger" als ich dachte. Kleine Haeuser, bergstrassen und gar nich so Tropenfeeling finde ich. Aber wir haben auch grade massiven Winter und es regnet jeden Tag (vielleicht dazu mehr unter Wetter, aml sehen).

Jedenfalls schockt mich erstmal wie oberflaechlich runtergekommen vieles ist, auch im Vergleich zu Brasilien, grade auch das Haus in dem ich wohne, wo man das Wellblechdach sieht und oefter mal der Strom ausfaellt.

So is das Leben, die Arbeit ruft und ihr habt jetzt so nen kleinen Einblick wie ich mich in den ersten Tagen gefuehlt hab, aber das is auch schon wieder nen bisschen her und jetzt sieht vieles nen bisschen anders aus....naja regnen tuts immer noch.

Der Abschied

Irgendwie chronologisch falsch, aber immerhin erinner ich mich doch an euch. Die lieben vielen Menschen, die mit mir Nachmittags in sehr zivilisierten Rahmen Kaffee und Kuchen verspachtelt haben, diejenigen, die trotz Arbeit oder sonstiger laecherlicher Ausreden abends nur mal kurz vorbei geschaut haben, allen, die sich auf moderne Kommunikationsmittel zum Abschied nehmen verlassen mussten und natuerlichen den einigen wenigen die mit mir die ganze oder Teile der Nacht durchgestanden haben. Sich weder von Kaestenweise Bier oder aggressiven Staatsterror haben beirren lassen, sondern ihren Weg zum Flughafen gefunden haben.

Danke euch allen!!! (auch dir Jan).

Vor allem Tanten die immer lange schlafen und Abschiede eh immer pauschal verpassen, sind ausdruecklich nicht entschuldigt. Aber dich mag ja bei deiner Arbeit auf der dunklen Seite der Macht eh keiner, also bist du Antipathien ja gewohnt!

Vielen Dank fuer den Abschied und wenn ich wieder komme gibt es dann ne "richtige" Party, deucht froehlich und ohne Bier, das ueber bleibt!

Der Flug

Wie kommt man nach Costa Rica?
Gute Frage, ich hatte ein Flugticket und irgendwie bin ich auch am Flughafen leicht uebernaechtigt in ein Flugzeug eingestiegen, aber erinnerungen an meine immerhin knapp 22 stuendige Reise habe ich keine. Schlafen, Schlafen, Schlafen in 3 verschiedenen Flugzeugen. Von Hamburg nach Muenchen, von Muenchen nach Atlanta und von da nach San Jose. Die Odysee is aber erfolgreich und ohne gepaeckverlust von statten gegangen, auch nicht ganz selbstverstaendig man erinnere sich nur an Brasilien oder San Diego. Das die Welt ein verdammtes Dorf ist, zeigt eindrucksvoll, dass wir unsern mit FSJler aus Panama Bene ohne Absprache auf dem winzigkleinen Provinzflughafen von Atlanta getroffen haben.
Kleine randnotiz, wer mit Rotze in den Nebenhoehlen fliegt sollte sich nicht wundern wenn man am nichts mehr hoert.

Saludos de Costa Rica

Der Blog

Hmmm. jaa.... Doch. Also....Vielleicht....Dann doch.

Ich habe einen Blog und du hast dich auf ihn verirrt. Das heisst du kennst mich in 99,5% der Faelle, fuer die 0,5% Rest erklaer ich mal eben warum sich meine Wenigkeit in die Untiefen der Anonymitaet des Bloggens. Alle meine wichtigen und unwichtigen Gedanken und Geschehnisse werden sich in die Untiefen und Weiten des World Wide Webs ergiessen. Also macht euch auf einiges gefasst.

Um meine Gedanken mal ein bisschen zu ordnen. Ich mach wie der Name unschwer erkennen laesst mein FSJ in Costa Rica was fuer die geographie begabten unter uns so in der Mitte zwischen den USA und Suedamerika liegt, wo es ganz , ganz duenn ist. Hier spricht man spanisch also erwartet nur oe, ae und ues. Ach ja ich hab mein Abi irgendwann mal erfolgreich hinter mich gebracht, trotz akuter Probleme mit dem Zahlenraum von 1-10. Ausserdem komme ich aus der schoensten Stadt der Welt: Hamburg Stadt im Norden.

Erfreut euch an meinen literarischen Auswuechsen, der naechste Post enthaelt mit etwas Glueck ein wenig mehr Inhalt. Aber wie immer sind alle Angaben ohne Gewaehr.